Labordiamanten, auch synthetische oder künstliche Diamanten genannt, werden unter kontrollierten Bedingungen in einem Labor hergestellt. Dabei werden zwei Hauptmethoden verwendet:

1. Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT): Hierbei wird ein Diamantkeimling unter extrem hohen Druck und Temperaturen gezüchtet, ähnlich wie natürliche Diamanten in der Erde entstehen.
2. Chemische Gasphasenabscheidung (CVD): In diesem Verfahren wird ein Gas, meist Methan, in eine Kammer geleitet, wo sich Kohlenstoffatome auf einem Substrat absetzen und Schicht für Schicht einen Diamanten bilden.

Labordiamanten sind chemisch und physikalisch identisch mit natürlichen Diamanten, was bedeutet, dass sie dieselbe Härte, Dichte, Lichtbrechung und Transparenz aufweisen.

1. Herkunft

• Natürliche Diamanten: Diese Diamanten entstehen über Millionen von Jahren tief unter der Erdoberfläche unter extremen Bedingungen. Sie werden durch Bergbau gewonnen, oft in abgelegenen und ökologisch sensiblen Gebieten.
• Labordiamanten: Diese Diamanten werden in wenigen Wochen unter Laborbedingungen hergestellt. Sie sind ein Produkt der modernen Wissenschaft und Technologie und nicht der natürlichen Geologie.

2. Ethik

• Natürliche Diamanten: Der Abbau kann mit ethischen Problemen verbunden sein, insbesondere in Regionen, in denen es Konflikte gibt (Stichwort „Blutdiamanten“). Obwohl es Zertifizierungen wie den Kimberley-Prozess gibt, der den Handel mit Konfliktdiamanten einschränken soll, sind ethische Bedenken nach wie vor ein Thema.
• Labordiamanten: Da sie nicht aus Minen stammen, sind Labordiamanten konfliktfrei und gelten als ethisch unbedenklich.

3. Umweltverträglichkeit

• Natürliche Diamanten: Der Diamantenabbau hat erhebliche Umweltauswirkungen, einschließlich Bodenzerstörung, Verlust von Lebensräumen und hohem Wasserverbrauch.
• Labordiamanten: Die Produktion von Labordiamanten hat einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Zwar erfordert der Prozess viel Energie, doch viele Hersteller setzen auf erneuerbare Energien, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Ein wesentlicher Vorteil von Labordiamanten ist, dass sie in Aussehen und Qualität nicht von natürlichen Diamanten zu unterscheiden sind. Sowohl Labordiamanten als auch natürliche Diamanten werden nach den „4 Cs“ bewertet:

1. Carat (Karat): Das Gewicht des Diamanten.
2. Cut (Schliff): Wie gut der Diamant geschliffen wurde, um Licht zu reflektieren.
3. Color (Farbe): Die Farbskala reicht von D (farblos) bis Z (leichte Gelbtöne).
4. Clarity (Reinheit): Wie frei der Diamant von inneren und äußeren Mängeln ist.

In Labors gezüchtete Diamanten können dieselben hohen Qualitätsstandards erreichen wie ihre natürlichen Gegenstücke, und selbst erfahrene Juweliere benötigen spezielle Geräte, um sie voneinander zu unterscheiden.

Preisvergleich: Welche Option ist günstiger?

Labordiamanten sind in der Regel 30-50% günstiger als natürliche Diamanten. Dieser Preisunterschied ist auf die geringeren Herstellungskosten und das Fehlen von Bergbaukosten zurückzuführen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Preis von Labordiamanten weniger volatil ist als der von natürlichen Diamanten, was sie zu einer kostengünstigeren und stabileren Wahl macht.